Die am besten geeigneten Alben von 2023 – 4
■ „Schwarze klassische Musik“ – Yussef Dayes
Der in Südlondon lebende Schlagzeuger Yussef Dayes entwickelt sich mit seinem Instrument zu einer einzigartigen Meisterschaft im Jazz-Schlagzeug und versucht, gemeinsam mit sehr wertvollen Jazzmusikern die Geschichte der schwarzen Musik neu zu schreiben. Der Name des Albums, „Black Classical Music“, ist sowohl eine echte Anspielung auf den Klassizismus durch Jazz als auch eine Suche nach Identität für Dayes. Definitiv eines der markantesten Jazz-Alben des Jahres.
■ „Alles Harmonie“ – Die Zitronenzweige
Indie- und Rockbands aus den USA haben in diesem Jahr zu Recht viel Platz in den Charts gefunden. Einer von ihnen ist The Lemon Twigs aus Long Island, New York. Der nostalgische Sound, den wir in vielen Alben aus dem Jahr 2023 finden, kommt auch hier zum Tragen. „Everything Harmony“ ist ein Album, das auf der Tradition und Kultur des Musikers/Theologen/Stadtdichters der USA aufbaut, die in den 1960er und 1970er Jahren ihre Blütezeit erlebte. Vom Gitarrensound bis zum Gesang und Schlagzeug: Eine vergessene 70er-Jahre-Platte in der dunklen Ecke eines Plattenlagers kommt bald ans Licht. In einer Welt voller Standard-Rap- und Pop-Beats fühlt man sich angesichts eines so „neuen“ Albums wie in einer Oase.
■ „UK GRIM“ – Sleaford Mods
Eines der interessantesten und originellsten Werke, die dieses Jahr aus England kamen, war „UK GRIM“ des in Nottingham ansässigen Duos Sleaford Mods. Die seit 2007 aktive Gruppe ist in den letzten zwei Jahren sehr populär geworden und hat es geschafft, ein großes Publikum zu erreichen. Mods vereinen in ihrer Musik Genres wie Punk, Post Punk und Hip Hop, schreiben passende Worte und erzählen Geschichten in einer Welt, in der nach ihren eigenen Worten nichts richtig läuft. Das Duo, das offen war und von der Regierung bis zur Presse alles kritisierte, erregte vor allem mit seinen Konzerten große Aufmerksamkeit. Hören Sie sich unbedingt auch ihr Cover von Pet Shop Boys („West End Girls“) an, das sie im letzten Monat des Jahres aufgenommen haben.
■ „Greater Wings“ – Julie Byrne
Auf seinem dritten Album singt Byrne eine individuelle und sehr emotionale Musik im Gedenken an seinen verlorenen Freund. Dieses auf akustischer Gitarre und Gesang basierende Album wird gelegentlich von einem kleinen Ensemble mit Klavier, Streichern und Harfe begleitet. Ein medizinisches Klagealbum, das mit seinen Melodien, Texten und Arrangements versucht, über Trends hinauszugehen. Indie-Folk-Liebhaber sollten es sich nicht entgehen lassen.
■ „Aber hier sind wir“ – Foo Fighters
Die Foo Fighters haben 2022 ihren Schlagzeuger Taylor Hawkins verloren. Hawkins war auch Dave Grohls bester Freund. Nach seinem Tod begannen die Bemühungen, ein Album zu seinem Gedenken vorzubereiten. In dieser Zeit fanden Konzerte zum Gedenken an Hawkins statt, an denen auch Musiker teilnahmen, die mit ihm befreundet waren und ihm ihren Respekt erweisen wollten. Während Joshua Freese bei den Konzerten das Schlagzeug übernahm, spielte Grohl auf dem Album lieber sich selbst. Dies ist eines der härtesten und rockigsten Alben der Foo Fighters. Wahrscheinlich das Beste der letzten 20 Jahre. Und es ist offensichtlich eine Hommage an den miserablen Rocksound der 90er Jahre. Es war, als ob Hawkins‘ Tod der Gruppe etwas über sich selbst bewusst werden ließ. Es ist wie ein Gangwechsel. Ein Werk, das in jeder Rockwelt respektiert und gerne gehört wird.
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