Die 65+ Elderly Rights Association fordert die Kandidaten auf, vor der Wahl die Vereinbarung über eine altersfreundliche Stadt zu unterzeichnen
Die 65+ Elderly Rights Association betont, dass die Bevölkerung der Türkei schnell altert, mit einem Anteil von über 10 Prozent der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung, der in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der während des Wahljahres übersehen wurde, ist der hohe Anteil älterer Wähler. Etwa jeder fünfte Wähler ist laut YSK-Daten 60 Jahre oder älter. Daher sollten die Kandidaten für die bevorstehenden Kommunalwahlen dies berücksichtigen. Die Vorsitzende der 65+ Elderly Rights Association, Prof. Dr. Rümeyza Kazancıoğlu, betonte, dass ältere Wähler sehr engagiert sind und zuverlässig wählen.
Die Association forderte die Kandidaten auf, vor der Wahl eine Vereinbarung für eine seniorenfreundliche Stadt zu unterzeichnen. Prof. Kazancıoğlu hob hervor, dass die Bereitstellung von Dienstleistungen für ältere Menschen mittlerweile eine politische Priorität ist und es ein Fehler wäre, das Alter nur als Problem zu betrachten. Sie betonte, dass das Alter als natürlicher Lebensabschnitt akzeptiert werden sollte und die Dienstleistungen für ältere Menschen sicherstellen müssen, dass sie ihre Menschenrechte genießen können.
Das Hauptziel ist es, dass die Kommunen Mitglieder im Netzwerk der seniorenfreundlichen Städte werden. Die 65+ Elderly Rights Association hat auf der Grundlage ihrer Arbeit mit verschiedenen Kommunen im Laufe der Jahre und unter Berücksichtigung von Umfragen und Workshops ein Programm für eine seniorenfreundliche Stadt entwickelt. Der „Stadtvertrag“ setzt konkrete Ziele fest, die von den politischen Kandidaten in ihre Aktionspläne aufgenommen werden können.
Der Vertrag teilt die Ziele in Zwei- und Fünfjahreszeiträume auf. In den ersten zwei Jahren werden Schulungen zur Sensibilisierung für das Thema Alterung und grundlegende Vorschriften für die Kommunen durchgeführt. Dazu gehört auch die Bereitstellung von kostenlosem öffentlichen Nahverkehr. Für den Zeitraum von fünf Jahren sind umfassendere Planungen und Budgetierungen vorgesehen, darunter die Einrichtung von Seniorenwohnzentren und Unterstützungsprogramme für Pflegende. Das langfristige Ziel ist die Mitgliedschaft der Gemeinden im „Age-Friendly Cities Network“ der Weltgesundheitsorganisation.
Kurze Schlagzeilen vom Kongress für eine seniorenfreundliche Stadt:
Ziele innerhalb von zwei Jahren:
– Ein zentraler Anlaufpunkt für ältere Menschen
– Spezielle Vereinbarungen im Call Center für ältere Menschen
– Alarmtastenanwendung für alleinstehende ältere Menschen
– Sensibilisierung der Mitarbeiter für ältere Menschen
– Sensibilisierung für Gewalt und Missbrauch gegenüber älteren Menschen
– Durchführung von täglichen Kursen und Aktivitäten für ältere Menschen
– Gestaltung sicherer und seniorenfreundlicher Häuser
– Bereitstellung von kostenfreiem öffentlichen Nahverkehr
Ziele in fünf Jahren:
– Einrichtung von Seniorenwohnzentren
– Unterstützungsprogramme für Pflegende
– Generationenübergreifende Programme für Jugendliche und ältere Menschen
– Schließung der digitalen Kluft für Senioren
– Bereitstellung von zusätzlichen Fahrzeugen für ältere Menschen
– Einbeziehung älterer Bürger in Entscheidungsprozesse
– Bewahrung des Stadtbewusstseins für ältere Menschen
– Antrag auf Mitgliedschaft im Netzwerk der WHO für seniorenfreundliche Städte