Schafft künstliche Intelligenz Risiken bei Kommunalwahlen?
Der Rückzug von Gökhan Zan, Kandidat der Türkischen Personalpartei (TİP) für das Amt des Bürgermeisters der Metropolregion Hatay, hat das Thema „Deepfake“ erneut vor den Kommunalwahlen ins Rampenlicht gerückt. In den aufgetauchten Audioaufnahmen wurde behauptet, dass Zan zugestimmt habe, seine Kandidatur nicht gegen Geld zurückzuziehen. Zan wiederum behauptete, er sei erpresst worden, um ihn mit gefälschten, mittels Deepfake-Technik erstellten Aufnahmen zu diskreditieren.
Deepfake bezeichnet manipulierte Inhalte, die mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellt werden und den Eindruck erwecken, als würde eine Person Dinge tun oder sagen, die sie in Wirklichkeit nicht getan oder gesagt hat.
Während dieses Jahres Wahlen in über 50 Ländern, darunter auch Kommunalwahlen in der Türkei, stattfinden, gibt es weltweit Bedenken, dass durch künstliche Intelligenz erzeugte Desinformationsinhalte die Ergebnisse demokratischer Wahlen beeinflussen könnten.
Werden in der Türkei diesbezüglich Maßnahmen ergriffen? Auf zivilgesellschaftlicher Ebene gibt es in der Türkei einige Initiativen, die sich mit den Risiken von auf künstlicher Intelligenz basierenden Anwendungen befassen. Das von Gülin Çavuş und Mert Can Yılmaz gegründete Portal „Artificial Agenda“ zielt darauf ab, die Bürger über die Risiken aufzuklären, die Anwendungen und Propaganda auf Basis künstlicher Intelligenz bei Kommunalwahlen mit sich bringen können.