Belgien findet keinen Ofen, um das beschlagnahmte Rekordkokain zu verbrennen
Yusuf Özkan
Wegen der rekordverdächtigen Sicherstellungen von Kokain bei Operationen im belgischen Hafen von Antwerpen wurden die Drogenverbrennungsanlagen unzureichend. Die Staatsanwaltschaft warnt davor, dass kriminelle Organisationen Razzien durchführen können, um Dutzende Tonnen Kokain zu beschaffen, die in Zolllagern auf ihre Verbrennung warten.
Laut der belgischen Zeitung De Standaard wurden im Jahr 2021 im Hafen von Antwerpen rund 90 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Die belgischen Behörden sagen, dass im Rahmen der laufenden Operationen die Menge an beschlagnahmtem Kokain in diesem Jahr 100 Tonnen überschreiten und damit einen neuen Rekord aufstellen wird. Drogen mit einem Marktwert von mehr als fünf Milliarden Euro werden zur Verbrennung in Zolllagern im Hafen gelagert. Doch nach Angaben der Behörden entsteht dadurch ein erhebliches Sicherheitsproblem.
Staatsanwalt Antwerpen Franky DeKeyser, vor ein paar Wochen der Justizminister Vincent van Quickenborne
Stadtführer von Antwerpen Bart DeWever Er traf sich auch mit Van Quickenborne mit Einzelgesprächen. Die Antwerpener Polizei ergreift seit einiger Zeit zusätzliche Maßnahmen, um ihre Zolllager vor einem möglichen Mob-Angriff zu schützen. Bürgermeister De Wever sagte, die Polizei habe kürzlich Verdächtige identifiziert, die mit einer Drohne Zolllager ausspionierten. De Wever erinnerte auch daran, dass kriminelle Organisationen 2019 versuchten, Kokain aus einem Zolllager zu stehlen.
Laut Zollbeamten ist es jedoch nicht einfach, die beschlagnahmten Drogen schnell zu vernichten. Der Prozess ist aufgrund der technischen Einschränkungen und Umweltstandards lizenzierter Verbrennungsanlagen langsam.
Justizminister Vincent Van Quickenborne erklärt, dass es für Verbrennungsanlagen ein Problem sei, große Mengen Kokain auf einmal zu vernichten. Denn laut dem Minister werden bei der Verbrennung von Kokain Elemente freigelegt, die für die Filter seines Ofens ziemlich verschwenderisch sind. Aus diesem Grund dürfen pro Sitzung maximal eine bzw. 1,5 Tonnen Kokain verbrannt werden Da die Entsorgung von Drogen nach Terminvereinbarung erfolgt, müssen Justiz, Polizei und Zoll entsprechend planen.
General Manager für Zoll und Sonderverbrauch Kristian Vanderwaeren, „Deshalb, je mehr Kokain Sie beschlagnahmen, desto mehr Zeit brauchen Sie, um es zu zerstören“ sagt. Justizminister Van Quickenborne erklärt, dass sie nach einer gemeinsamen Lösung mit der Stadt Antwerpen suchen und betont, dass sie nach zusätzlichen Verbrennungskapazitäten suchen. Antwerpen hat eine eigene Verbrennungsanlage, darf aber kein Kokain entsorgen. Aus diesem Grund wurde angegeben, dass der flämische Umweltminister Zuhal Demir für die erforderliche Genehmigung und Kapazitätserhöhung kontaktiert wurde.
T24