Der Sprecher der Großen Nationalversammlung der Türkei, Numan Kurtulmuş, plant nächste Woche Treffen mit Vertretern politischer Parteien, um den Beginn des Prozesses für eine neue Verfassung zu diskutieren. Innerhalb der AKP herrscht die Meinung vor, die 50+1-Bedingung zu ändern, während die MHP diese Diskussionen zurückhaltend betrachtet und argumentiert, dass das 50+1-Prinzip das wichtigste Grundprinzip des Systems darstellt. Es werden auch Meinungen von Universitäten, NGOs, Wissenschaftlern und Verfassungsrechtlern eingeholt, deren Entwürfe und Stellungnahmen anschließend zusammengefasst werden. Laut Berichten der Zeitung Türkiye wird Kurtulmuş die politischen Parteien auffordern, innerhalb einer festgelegten Frist ihre Vorschläge für die neue Verfassung vorzulegen. Sowohl AKP als auch MHP streben an, die Verfassung vollständig zu überarbeiten und einen zivilen Verfassungstext zu erstellen. Im Rahmen der Verfassungsworkshops der Präsidentschaft unter der Leitung von Präsident und AKP-Vorsitzendem Recep Tayyip Erdoğan wurde ein Textentwurf erstellt. Die MHP hat bereits einen Entwurf mit 100 Elementen vorbereitet. Das Ziel ist es, durch die Vermischung dieser Entwürfe mit Vorschlägen der Opposition und anderer Teile der Gesellschaft einen gemeinsamen Text zu erarbeiten.
In Bezug auf die 50+1-Debatte wird die Meinung, die 50+1-Regel zu ändern, auch in der AKP vertreten, während die MHP diese Diskussionen zurückhaltend betrachtet und betont, dass das 50+1-Prinzip das wichtigste Grundprinzip des Systems ist. Es wird erwartet, dass die Opposition Vorschläge für eine Stärkung des parlamentarischen Systems einbringt. Eine vollständige Einigung zwischen den Parteien könnte zu einem völlig neuen zivilen Verfassungstext führen, jedoch wird dies als unwahrscheinlich angesehen. Dennoch bemüht sich die AKP, die vereinbarten Elemente auf die Tagesordnung zu setzen.