Die historische Bedeutung des Bürgerlichen Gesetzbuches liegt darin, dass es 1926 verabschiedet wurde und einen großen Einfluss auf das Rechtssystem der Türkei hatte. Es galt als grundlegend für die gleichberechtigte Staatsbürgerschaft und das säkulare gesellschaftliche Leben, da es darauf abzielte, die patriarchalische Familienstruktur zu verändern und die Gleichstellung der Geschlechter durch die Sicherung der Frauenrechte zu gewährleisten.
Die THRESHOLD-Plattform, insbesondere die Frauenplattform für Gleichstellung (EŞİK), betonte anlässlich des Jahrestages der Verabschiedung des Bürgerlichen Gesetzbuches, dass die Rechte der Frauen zunehmend eingeschränkt werden. Kritisiert werden vor allem die Infragestellung der staatlichen Rolle im Kampf gegen häusliche Gewalt und die mangelnde Absicherung von Frauen.
Mit der Einführung des überarbeiteten Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahr 2002 erhielten Frauen in Scheidungsverfahren einen verbesserten Schutz ihrer wirtschaftlichen Rechte. Jedoch sind diese Rechte durch aktuelle Änderungen erneut gefährdet.
Die aktuellen Kontroversen und Bedrohungen beziehen sich darauf, dass die Rechte der Frauen geschwächt werden und Ungleichheiten durch geplante Änderungen in Bereichen wie dem Familienvermittlungssystem, Unterhaltsregelungen und Erbrechten zunehmen. Die Gesellschaft insgesamt sollte sich dieser Themen bewusst sein und sich für den Schutz der Frauenrechte engagieren.