Bei der Operation „Staatsbürgerschaft“ in Ankara wurden neue Details bekannt. Nach dem Eingreifen der Direktion zur Bekämpfung des Schmuggels und organisierter Vergehen der Polizei Ankara gegen eine Gruppe, die Afghanen illegal Immobilien verkaufte, um die Staatsbürgerschaft zu erlangen, wurde der mutmaßliche Anführer der Bande zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Zudem wurden Mitarbeiter, die angeblich zur Bande gehörten, vor Gericht gestellt, aber bis zur Verhandlung freigelassen. In den Aussagen von A., der unter Hausarrest gestellt wurde und als Bandenführer gilt, erklärte er, dass er als Bauunternehmer tätig war und im Austausch für Wohnungen in Ankara arbeitete. Er betonte, dass er nicht wusste, wer die Häuser kaufte und zu welchem Zweck. Laut Bankunterlagen wurden die Preise der an Afghanen verkauften Häuser bar abgehoben, aber als er aufgefordert wurde, das abgehobene Geld innerhalb einer Stunde auf das Konto des afghanischen Käufers zu überweisen, konnte er sich angeblich nicht erinnern. Während der Bandenführer einen Evakuierungsantrag stellte, wurden die Mitarbeiter zur Verhaftung beantragt. In Ankara wurden im Rahmen der „Staatsbürgerschaftsaktion“ 40 Personen, die wegen betrügerischen Hausverkäufen an Ausländer inhaftiert waren, freigelassen, während 85 Personen wegen verdächtiger Hausverkäufe festgenommen wurden.