Der Präsident Recep Tayyip Erdoğan wird heute mit einer großen Delegation Bagdad und dann Erbil besuchen. Dieser lang geplante Besuch wird als historisch betrachtet, da er die Beziehungen zwischen Ankara und Bagdad auf eine neue Ebene heben soll. Während dieser Reise wird ein umfassendes Memorandum unterzeichnet, das darauf abzielt, bilaterale Interessen in einen strategischen Rahmen zu setzen. Es werden auch Kooperationsschritte, insbesondere im Bereich der Terrorismusbekämpfung, des Wassermanagements und des Entwicklungsstraßenprojekts, bekannt gegeben. Außenminister Hakan Fidan betonte, dass mehr als 20 Abkommen unterzeichnet werden müssen.
Erdoğan wird sich zunächst mit dem irakischen Präsidenten Abdüllatif Rashid und dann mit Premierminister Mohammed al Sudani in Bagdad treffen. Er wird von einer großen Delegation begleitet, zu der Außenminister Hakan Fidan, Verteidigungsminister Yaşar Güler, Energieminister Alparslan Bayraktar und MİT-Chef İbrahim Kalın gehören.
Die Einschätzungen in Ankara deuten darauf hin, dass dieser Besuch nach zwölf Jahren historisch ist und eine neue Ära in den Beziehungen zwischen der Türkei und dem Irak einläuten wird. Es wird erwartet, dass zahlreiche Vereinbarungen unterzeichnet und der Dialog auf eine institutionellere Ebene gehoben wird. Außenminister Hakan Fidan gab bekannt, dass neben dem strategischen Rahmenabkommen mehr als 20 weitere Texte unterzeichnet werden, um die Beziehungen in verschiedenen Bereichen zu vertiefen. Das Strategische Rahmenabkommen soll wertvolle Elemente, insbesondere im Bereich Sicherheit und Terrorismusbekämpfung, enthalten.
Es wird diskutiert, die Gründung eines Joint Operations Centers als Ergebnis aufeinanderfolgender Treffen seit Dezember 2023, um gemeinsam gegen die PKK vorzugehen, die weiterhin im Irak präsent ist. Nach dem 2. Sicherheitsgipfel zwischen der Türkei und dem Irak im März erklärte die Regierung von Bagdad die PKK erstmals als verbotene Organisation.
Die Türkei hat Sicherheitssensibilität, während der Irak große Erwartungen an die Wassermenge aus den Flüssen Euphrat und Tigris hat. Es wird erwartet, dass während des Besuchs Fortschritte in dieser Angelegenheit erzielt werden. Die Türkei und der Irak haben im vergangenen Jahr umfassende technische Studien durchgeführt, um die Wassermenge zu regulieren.
Ein wichtiger Punkt der Gespräche zwischen der Türkei und dem Irak ist das Entwicklungsstraßenprojekt, das einen Handelskorridor zwischen beiden Ländern schaffen soll. Die Sicherheit dieses Projekts erfordert eine Zusammenarbeit bei der PKK-Frage.
In Erbil wird über Sicherheit, Wirtschaft, Handel und Energiezusammenarbeit gesprochen. Es wird erwartet, dass die Frage der seit März 2023 geschlossenen Pipeline Kirkuk-Yumurtalik erneut aufgegriffen wird. Die Türkei hat ihre Bereitschaft zur Betreibung der Pipeline-Grenze signalisiert, jedoch wurden aufgrund von Problemen zwischen der Zentralregierung von Bagdad und der Regionalregierung keine konkreten Schritte unternommen. Bei diesem Besuch ist geplant, die Zusammenarbeit im Energiesektor ausführlich zu besprechen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen.