Ein Experte der Technischen Universität Konya wurde ausgewählt, um die technischen Aspekte der Dokumente im Zusammenhang mit dem Alpargün-Wohnhaus in Kahramanmaraş zu untersuchen. Das Gebäude stürzte bei den Erdbeben am 6. Februar letzten Jahres in Adana ein und führte zum Tod von 96 Menschen. Angehörige der Verstorbenen versammelten sich am 1. Mai vor der Universität und äußerten ihr Vertrauen in die Universität. Sie glaubten fest daran, dass das Urteil in diesem Fall nicht nur ein Schicksal sei, sondern dazu beitragen würde, ein Land aufzubauen, in dem es zur Kultur gehört, dass diejenigen, die nachlässig sind, nicht ungestraft bleiben.
Das 14-stöckige Alpargün-Wohnhaus mit 28 Wohnungen in Güzelyalı, einem Bezirk von Çukurova in Adana, wurde ebenfalls durch das Erdbeben im Zentrum von Kahramanmaraş zerstört. Die Trümmer des Gebäudes bargen die leblosen Körper von 96 Menschen, deren Rettung tagelang dauerte. Der Bauunternehmer des Wohnhauses, Hasan Alpargün, der in die Türkische Republik Nordzypern geflohen war, wurde festgenommen und nach Adana gebracht.
Gegen Hasan Alpargün wurde eine Klage wegen „Verursachung des Todes einer oder mehrerer Personen durch Fahrlässigkeit“ beim 12. Obersten Strafgerichtshof von Adana erhoben. Sein Prozess begann und die Technische Universität Konya wurde als Sachverständiger ausgewählt, um die technische Seite des Falls zu prüfen. Am Tag der Arbeit und Solidarität, dem 1. Mai, versammelten sich die Familien der Opfer vor der Universität, um Erklärungen abzugeben. Beşir Ekinci, ein Anwalt, der seinen Bruder, seine Tante und seine Zwillingsnichten während des Erdbebens verlor, äußerte sich wie folgt:
„Während wir den Weltpersonaltag feiern, streben wir als diejenigen, die unsere Angehörigen bei dem Erdbeben verloren haben, erneut nach Gerechtigkeit. Im Fall des Wohnhauses Hasan Alpargün, wo wir in Adana von Trümmern begraben wurden, wurde die Technische Universität Konya als Sachverständiger ausgewählt. Als Familien, die ihre Angehörigen verloren haben, haben wir volles Vertrauen in unsere Universität. Die Experten werden eine technische Untersuchung durchführen und zeigen, dass es nicht das Schicksal ist, bei einem Erdbeben in unserem Land zu sterben, sondern die Verantwortung des Gebäudeeigentümers und der Verwaltungsinspektoren. Die Bestrafung von Hasan Alpargün ist nicht unser einziges Ziel; es geht auch um die Qualität von Materialien wie Zement und Eisen sowie die Bauweise. Wir glauben, dass die Entscheidung, die in diesem Fall getroffen wird, ein Vermächtnis für unser Land sein wird und dazu beitragen wird, dass Erdbeben nicht nur als Schicksal betrachtet werden, sondern als Teil einer Kultur, in der nachlässige Handlungen nicht ungestraft bleiben.“