Kinderarbeit und Bildungssystem
Durch die Einführung neuer Schulprogramme, die vom Ministerium für nationale Bildung nach MESEM umgesetzt werden, rückte das Thema Kinderarbeit erneut ins Rampenlicht. Gemäß der neuen Gesetzgebung werden vier neue Schulprogramme – „regional, spezialisierend, sektorenintern und sektorintegriert“ – eingeführt, um die Beschäftigung berufsbildender Oberstufenschüler zu unterstützen.
Im Rahmen dieser Programme, die es den Schülern ab der 9. Klasse ermöglichen, eine Ausbildung in Unternehmen zu absolvieren, ist auch vorgesehen, dass Schüler der 11. und 12. Klasse in die Produktionsprozesse der Unternehmen eingebunden werden. Durch die Schaffung von brancheninternen und regionalen Schulmodellen erhalten die Kinder eine praxisnahe Ausbildung in Unternehmen.
Regionale Schulen werden über Wohnheime verfügen, in denen die Schüler ihre betriebswirtschaftliche Ausbildung absolvieren können. Dies bedeutet jedoch, dass Kinder in entlegenen Gebieten unterrichtet werden und tagsüber in Unternehmen arbeiten und nachts in den Wohnheimen leben.
Die Einbindung von Schülern und Lehrern in den Produktionsprozess kann die persönliche und soziale Entwicklung der Kinder beeinträchtigen und sich negativ auf ihre schulische Laufbahn auswirken. Tülay Yıldırım, Präsident der Bildungssenatorabteilung Nr. 2 in Ankara, warnte davor, dass diese neue Praxis dazu führen könnte, dass Kinder vollständig zu Arbeitern werden.