T24 Auslandsnachrichten
Der chinesische Außenminister Qin Gang wurde trotz hochrangiger Kontakte seines Landes zur Wiederherstellung der Beziehungen zu den USA seit drei Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen.
Von Qin, dem ehemaligen Botschafter Chinas in Washington, der als einer der wertvollsten von Xi Jinping „ausgebildeten“ Namen gilt, wurde erwartet, dass er eine wichtige Rolle bei hochrangigen Kontakten mit den USA spielt.
Allerdings wurde der chinesische Außenminister seit seinem Treffen mit seinem srilankischen Amtskollegen am 25. Juni in Peking nicht mehr gesehen. Qin nahm weder an den Treffen mit US-Finanz- und Finanzministerin Janet Yellen Anfang Juli teil, noch traf er sich mit dem US-Klimabeauftragten John Kelly, der sich derzeit in China aufhält.
Nach dem Besuch der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan waren die hochrangigen Kontakte zwischen Washington und Peking für etwa ein Jahr unterbrochen worden. Dadurch wurden die Besuche noch wertvoller.
Qin sollte letzte Woche als Leiter der Pekinger Delegation zum Indonesien-Gipfel der Vereinigung Südostasiatischer Nationen (ASEAN) gehen. Kurz vor dem Gipfel wurde jedoch ein anderer Name zum Leiter der Delegation ernannt und Qin reiste nicht zum ASEAN-Gipfel. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte, dass „Qin aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Gipfel gegangen sei“, teilte jedoch keine Einzelheiten mit.
Der Guardian gab an, seiner Meinung nach seien Beiträge über Qins Abwesenheit auf Chinas Social-Media-Plattform Weibo blockiert worden. Suchanfragen zu diesem Thema auf Weibo liefern keine Ergebnisse.
Der Journalist und Analyst Phil Cunningham erklärte außerdem, dass fünf Absätze über Qin aus dem Artikel entfernt wurden, den er für die in Hongkong veröffentlichte pro-pekinger Zeitung South China Morning Post schrieb, ohne ihn darüber zu informieren.
T24