Russland rüstet sich für eine mögliche militärische Auseinandersetzung mit dem Westen in den kommenden Jahren, wie der estnische Auslandsgeheimdienst warnt. Eine Erhöhung der Truppenpräsenz an der Grenze zu NATO-Mitgliedern wie Finnland sowie den baltischen Staaten Estland, Litauen und Lettland könnte als Abschreckung dienen. Laut Kaupo Kolophonium, dem Leiter des Geheimdienstes, basiert diese Einschätzung auf Russlands Plänen, die Truppenzahl an den genannten Grenzen zu verdoppeln.
Russland prognostiziert Konflikte mit der NATO in den kommenden Jahrzehnten, wie Rosin bei der Vorstellung des Berichts über Sicherheitsbedrohungen für Estland betonte. Obwohl die Wahrscheinlichkeit eines unmittelbaren militärischen Angriffs als gering angesehen wird, besteht die Notwendigkeit für Estland und andere baltische Staaten sowie für NATO-Verbündete, sich auf Bedrohungen vorzubereiten.
Kolophonium warnt vor den Risiken eines russischen Militärangriffs und betont die Bedeutung der Vorbereitung, um solche Szenarien zu verhindern. Nach der Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 haben Estland und andere baltische Staaten ihre Verteidigungsausgaben erhöht, während auch die NATO ihre Präsenz in der Region verstärkt hat.
Auf der anderen Seite hat das russische Innenministerium einen Durchsuchungsbefehl gegen die estnische Premierministerin Kaja Kallas erlassen, ohne jedoch die Gründe für diese Maßnahme zu nennen. Medienberichten zufolge ist Kallas für ihre kritischen Aussagen gegenüber der russischen Regierung bekannt.