Die Europäische Arzneimittel-Agentur reagierte auf den neuen „Sexzentrum“-Plan der Stadt Amsterdam

Yusuf Özkan
Haag

Der Plan der Stadtverwaltung, in Amsterdam, der Hauptstadt der Niederlande, anstelle des Rotlichtviertels, einem der Wahrzeichen der Stadt, ein neues „Erotikzentrum“ zu errichten, stieß bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) auf Reaktion.

Denn zwei der drei in Betracht gezogenen Standorte für das von Bürgermeisterin Femke Halsema angekündigte neue „Sexzentrum“ befinden sich direkt neben der EMA-Zentrale.

Nach Angaben der Agentur bedroht der Plan der Gemeinde das sichere Arbeitsumfeld der EMA-Mitarbeiter.

EMA ist besorgt über die Rückschläge von „Drogenhandel, Trunkenheit und Empörung“ aufgrund des neuen Sexcenters.

Die Agentur wandte sich an die EU-Kommission, das Exekutivorgan der Europäischen Union, mit der Bitte, auf politischer und diplomatischer Ebene Initiativen zu ergreifen und alle Schritte zu unterlassen, die ihre Mitarbeiter gefährden würden.

Die Agentur, die 2020 nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU von London nach Amsterdam zog, ließ sich im Stadtteil Zuidas im Süden der Stadt nieder, mit der Begründung, sie sei gläubig.

EMA betont, dass es gemäß der mit der niederländischen Regierung getroffenen Vereinbarung unbedingt erforderlich ist, die Sicherheit und den Frieden des zentralen Gebäudes zu gewährleisten und die Probleme in der Region zu lösen.

Aus diesem Grund, sagt er, dürften die Arbeiter und Experten, die mit dem neuen Sexcenter-Projekt ins EMA-Gebäude kommen, nicht gefährdet werden.

Gemeinde: Es wird mindestens 500 Meter entfernt sein

Die Stadt Amsterdam hingegen argumentiert, dass die EMA und das neue Erotikzentrum „unter keinen Umständen“ Nachbarn sein werden, mit einer großen Lücke zwischen den beiden Positionen.

Im Gespräch mit niederländischen Medien sagte ein Sprecher der Gemeinde, dass die EMA und zwei weitere Orte, die als das neue Erotikzentrum gelten, mindestens 500 Meter entfernt sind.

Nach Angaben des Sprechers sieht die Polizei an diesen Orten ein geringes Sicherheitsrisiko. Sex-Personal wird drinnen erledigt, nicht auf der Straße wie im Rotlichtviertel.

Die Amsterdamer Stadtverwaltung möchte die Bordellstraße in die Innenstadt verlegen, da die Touristen stark ankommen, drogen- und alkoholbedingte Ausbrüche und Sicherheitsprobleme bestehen.

Damit will die Gemeinde die Innenstadt lebenswerter machen.

Laut Halsema locken Sexarbeiterinnen jährlich rund 200.000 Kunden ins Rotlichtviertel, dazu kommen Scharen betrunkener Touristen.

Die Gemeinde hat nach jahrelanger Recherche drei verschiedene Standorte für das neue Erotikzentrum identifiziert.

Laut Aussage von Bürgermeisterin Femke Halsema wurden zwei Standorte für das neue Rotlichtviertel im RAI in der Region Süd und einer in der NDSM-Werft in der Region Nord festgelegt.

Zwei mögliche Zentren im Süden befinden sich ebenfalls in der Nähe der Europäischen Arzneimittelagentur.

‚Hochwertiges‘ Sexcenter

Laut Bürgermeister Halsema wurden diese drei Bezirke aufgrund ihrer leichten Erreichbarkeit ausgewählt. Außerdem gibt es einen bereits bestehenden Besucherstrom in diese Bereiche für Essen, Trinken und Veranstaltungen.

Das neue Erotikzentrum soll laut Bürgermeister ein weniger fehlerbehafteter, treuerer Ort für Sexarbeiterinnen werden.

Das neue Erotikzentrum, von der Gemeinde als „hochwertig“ deklariert, wird rund 100 Räume für Sexarbeiterinnen umfassen.

Innerhalb des Zentrums wird es Restaurants und Cafés, Stripclubs, Erotik-Showbereiche und Teile anderer Sexorgien geben.

Neben der Sicherheit im Zentrum wird auch die Privatsphäre der Kunden groß geschrieben.

Eine Reihe von Politikern ist gegen den Plan des neuen Erotikzentrums von Präsident Halsema. Oppositionspolitiker argumentieren, das „Prostitutionshotel“ mitten im Kiez werde für Unruhe sorgen.

Auch die Sexarbeiterinnen im Rotlichtviertel sind wenig begeistert von dem Plan, aus der Innenstadt an den Stadtrand zu ziehen.

Welche dieser drei möglichen Positionen das neue Amsterdamer Sexzentrum einnehmen wird, entscheidet der Stadtrat unter Beteiligung der Öffentlichkeit und auf Empfehlung der Bezirksausschüsse.

T24

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