Das Olivenöl in Spanien, dessen Preis aufgrund der globalen Erwärmung knapp geworden ist, wird am häufigsten von Dieben gestohlen! Spanien nimmt unter den Mittelmeerländern eine zentrale Rolle bei der Herstellung und dem Verbrauch von Olivenöl ein. Daher wird dieses kostbare Öl oft als „flüssiges Gold“ bezeichnet. Obwohl Spanien der größte Olivenölproduzent der Welt ist, sieht sich das Land den Folgen des Klimawandels gegenüber. Aufgrund der geringen Olivenerträge sind die Olivenölpreise in den letzten vier Jahren stark gestiegen, was zu einem Anstieg des Diebstahls von Olivenöl geführt hat.
Die Financial Times berichtet laut Milliyet, dass Olivenöl das am häufigsten gestohlene Produkt in Spanien ist. Die Regale mit Olivenöl in den Märkten werden regelrecht geplündert. In einigen Regionen, in denen 70 Prozent der Bevölkerung lebt, wird Olivenöl mittlerweile wie Gold gestohlen. Supermärkte sichern ihre fünf Liter Olivenölflaschen, um Diebstahl zu verhindern, indem sie sie aneinanderketten und mit Sicherheitsetiketten versehen, die nur von Mitarbeitern entfernt werden können.
Alejandro Alegre, Manager des Sicherheitsunternehmens STC in Spanien, erklärt, dass Diebstähle von Olivenöl von Banden begangen werden, die die Hungersnot ausnutzen. Diese Banden stehlen große Mengen Olivenöl von Märkten und Produzenten. Es gab sogar eine Bande, die Olivenöl mit Zusatzstoffen versetzte und illegal verkaufte. In einer gemeinsamen Operation von spanischer und italienischer Polizei wurden 11 Personen verhaftet und über 5.000 Liter Olivenöl mit Zusatzstoffen beschlagnahmt.
Die Preise für Olivenöl in Spanien sind in den letzten vier Jahren stark gestiegen. Während ein Liter hochwertiges natives Olivenöl extra vor vier Jahren etwa 5 Euro (ca. 175 TL) kostete, sind die Preise mittlerweile auf 14 Euro (ca. 490 TL) gestiegen. Eine Umfrage ergab, dass ein Drittel der Italiener aufgrund der Preiserhöhungen ihren Verbrauch von nativem Olivenöl extra reduziert hat. Obwohl in allen Mittelmeerländern Preiserhöhungen zu verzeichnen sind, sind die Umsätze in Griechenland und Spanien zurückgegangen. Trotz einer weltweiten Nachfrage von etwa 3 Millionen Tonnen wird die Produktion in diesem Jahr voraussichtlich auf 2,4 Millionen Tonnen sinken.