Cannabiskonsum in Deutschland: Was ist erlaubt und was nicht?

Jens Thurau

Ein Gesetzentwurf, der den Konsum von Marihuana erlaubt, wurde am Freitag im Bundestag mit den Stimmen der Regierungsparteien Sozialdemokraten (SPD), Grüne und Freie Demokraten angenommen. Bei der Abstimmung stimmten 407 Abgeordnete mit Ja und 226 Abgeordnete mit Nein. Auch Abgeordnete der Linkspartei unterstützten den Gesetzentwurf.

Die Verabschiedung der Verordnungen im Parlament, die den Konsum von Marihuana entkriminalisieren, ist ein wichtiger Meilenstein für diejenigen, die sich seit Jahren für dieses Ziel einsetzen. Gegner der Legalisierung des Marihuanakonsums warnen davor, dass die neuen Regelungen dazu führen könnten, dass vor allem junge Menschen zu härteren Drogen greifen.

Wenn das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist und das Gesetz in Kraft tritt, dürfen Erwachsene in Deutschland 25 Gramm Marihuana bei sich tragen. Einzelpersonen können außerdem drei Cannabispflanzen anbauen und 50 Gramm Cannabis in ihren eigenen vier Wänden besitzen.

Mit dem Erlauben wird ein Verbrechen angestrebt.

Tatsächlich gibt es seit vielen Jahren Forderungen nach einer Legalisierung von Marihuana in Deutschland. Sowohl Verbraucher als auch einige Politiker und Gesundheitsexperten argumentieren, dass der Konsum von Marihuana in begrenzten Mengen erlaubt sein sollte und auf diese Weise Drogendealer daran gehindert werden könnten, Marihuana auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.

Im Koalitionsvertrag von 2021 hatten sich die Regierungspartner eigentlich zur „Versorgung von Erwachsenen mit Marihuana zu Freizeitzwecken in lizenzierten Geschäften“ verpflichtet.

Privatclubs wurden den Geschäften vorgezogen

In dem von SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorbereiteten und heute im Parlament angenommenen Gesetzentwurf sind „Konzessionsgeschäfte“ nicht mehr erwähnt.

Um die Polizei und die Justiz nicht zu stark zu belasten, verzichtet die Regierung vorerst auf diese Option. Stattdessen werden ab dem 1. Juli private Clubs mit 500 Mitgliedern für den Cannabisanbau gegründet, die das von ihnen produzierte Cannabis an ihre Mitglieder vertreiben können.

In der Nähe von Schulen, Kindergärten, Spielplätzen und öffentlichen Sportanlagen darf Marihuana nicht geraucht werden. Darüber hinaus ist der Konsum von Marihuana im öffentlichen Raum zwischen 07:00 Uhr morgens und 20:00 Uhr abends verboten.

Deutschland ist nicht das einzige Land, das den Konsum von Marihuana erlaubt

Es gibt andere europäische Länder, die den Konsum von Cannabis erlauben. Abgesehen von den Niederlanden, die dies seit vielen Jahren erlauben, haben auch Portugal, Spanien, die Schweiz, Tschechien und Belgien ihre Gesetze flexibler gestaltet, sodass ein begrenzter Cannabiskonsum kein Fehler mehr ist. Übrigens ist der Besitz von Marihuana in den Niederlanden nicht legal und der Konsum ist nur in Coffeeshops erlaubt, die Marihuana verkaufen.

Zwei unterschiedliche Ansichten, die schwer zu vereinbaren sind

Einige Mediziner und Gesundheitsexperten weisen darauf hin, dass Marihuana gesundheitsschädlich sei und wenden sich dagegen, dass dies ein Fehler sei.

Die Neurologin und Psychiaterin Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank weist darauf hin, dass sich das Gehirn bis zum Alter von 25 Jahren weiterentwickelt und warnt davor, dass Marihuanakonsum, insbesondere bei Personen in diesem Alter, erhebliche Schäden am Gehirn verursachen kann.

Einige andere Experten warnen davor, dass Marihuana, das vergleichsweise weniger schädlich ist, die Schwelle zum Übergang zu ernsteren Problemen darstellen könnte.

Der Grünen-Bundestagsabgeord

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