In Belgien wurde ein männlicher Fahrer, bei dem bei Verkehrskontrollen mehrmals ein hoher Alkoholgehalt im Blut festgestellt wurde und dessen Führerschein eingezogen wurde, vor Gericht freigesprochen, obwohl er Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt hatte. Zwei unabhängige Gesundheitsberichte stellten fest, dass der 40-jährige Fahrer am „Drunk-Patient-Syndrom“ (Auto-Brauerei-Syndrom) litt, bei dem Zucker im Körper automatisch in Alkohol umgewandelt wird. Trotz der Feststellung eines hohen Alkoholgehalts im Blut bei einer Verkehrskontrolle im Jahr 2019 bestritt der Fahrer, Alkohol konsumiert zu haben. Der Fahrer, dem zweimal Trunkenheit am Steuer vorgeworfen wurde, hatte 2,09 Promille Alkohol im Blut. Er behauptete, betrunken gewesen zu sein, als er sich ans Steuer setzte. Eine Klage gegen den Fahrer wurde eingereicht, der seinen Führerschein jeweils für 15 Tage abgeben musste. Das Gericht sprach den Fahrer frei, da er an einer Krankheit litt, die ihm nicht bekannt war und die er nicht vorhersehen oder verhindern konnte. Der Richter betonte, dass der Fahrer keine Symptome einer Alkoholvergiftung zeigte. Die Staatsanwaltschafts Forderung, den Fahrer gänzlich aus dem Verkehr zu verbannen, wurde abgelehnt. Stattdessen sollte er Maßnahmen wie eine spezielle Diät oder eine Alkoholsperre ergreifen. Laut Jan Tytgat, einem belgischen Toxikologen, kann bei manchen Menschen der im Darm fermentierende Zucker in Alkohol umgewandelt werden. Tytgat betont, dass der normale Körper geringe Mengen Alkohol enthält. Es besteht kein Unterschied zwischen aufgenommenem und produziertem Alkohol im Körper. Lisa Florin, eine klinische Biologin, bezeichnete den Fall als außergewöhnlich und betonte, dass dies eine seltene Situation sei.